Der Museumskomplex befindet sich auf einem riolitischen Felsen - "Schloss" von Lipari (FIG.1), eine stattliche vulkanische Lava Kuppel, die fast wie eine natürliche Burg wirkt. Hier siedelten sich die Einwohner in allen Perioden an, bes. in Zeiten wenn eine Notwendigkeit der Verteidigung bestand.
Die überbleibenden Zeugnisse von diesen Ansiedlungen sind heute noch zum Teil sichtbar
auf der oberen Ebene der Hochburg: Hütten der Bronzezeit, auf vier übereinander liegenden
Schichten; Strukturen griechischer und römischer Zeit; städtische Anlagen des II. Jh v. Chr.
dank einer intensiven und systematischen Ausgrabungstätigkeit welche 1950 begann (FIG.2).
Bis in die Hälfte des 16. Jh bewahrte die Hochburg des "Schlosses", die "Cittàde" in alter volkstümlicher Diktion, ihr natürliches Aussehen, bestehend aus steilen Felswänden über die ganze Höhe, sowie mehreren Abschnitten von Befestigungsmauern auf dem Gipfel.
Die heute sichtbaren mächtigen Befestigungsmauern stammen aus der Zeit Kaiser Karls V. erbaut um 1560, nach einem schlimmen Angriff des tunesischen Piraten Kaireddin Barbarossa, der 1544 die Stadt eroberte und in Brand setzte (FIG.3). Auf der nördl. Seite der spanischen Befestigungen wurde der Verteidigungsturm aus der normannischen Zeit in diese Befestigung mit einbegriffen, welcher schon seinerseits einen Turm aus griechischer Zeit einverleibt hatte, ca. IV Jh. v. Chr. heute noch über seine ganze Höhe sichtbar (FIG.4).
Die verschiedenen Abschnitte, in welche das Museum mit seinen Büros, Bibliothek, Lagerräume u.s.w. gegliedert ist, finden ihren Sitz in mehreren historischen Gebäuden, zu welchen auch die Gebäude der faschistischen Zeit des 21. Jh stammen als die Anlage als politisches Gefangenenlager genutzt wurde ( FIG.5 Lageplan).
Das Museum selbst, bestehend aus sechs Pavillons: Sektion Vorgeschichte, Epigraphische Sektion, Sektion Vorgeschichte der kleineren Inseln, Sektion Klassische Archäologie, Abteilung Vulkanologie, und Sektion Paläontologie des Quarternariums beurkundet und illustriert mittels der reichhaltigen Gesamtheit der ausgestellten Funde, die menschlichen Ansiedlungen und die Entwicklung der aufeinander folgenden Kulturen im Äolischen Archipel von der Vorgeschichte bis zur Schwelle der Neuzeit.
Ein wissenschaftlicher Besuch wird durch umfangreiche didaktische Lehrmittel, in Italienisch und Englisch erleichtert, die sich auf zwei Ebenen artikulieren: Informationen in roter Farbe geben eine wesentliche aber doch ausführliche Mindestauskunft für einen schnellen Rundgang. In schwarzer Farbe werden ausführlichere Auskünfte für eine intensive und vollständige Besichtigung gegeben.
Weiterhin stehen dem Publikum, u. zwar in der Sektionen Vorgeschichte, Archäologie der Kleineren Inseln, sowie Klassische Archäologie - Saal XXVII, Informatik-Stellungen leichten Zugangs zur Verfügung mit einem reichem Schatz von Nachrichten zur Vertiefung der archäologischen und monumentalen Lage des „Castello“. |